Überlebende und Übertreffende >Von Andrew Vachss Auch auf Russisch verfügbar (http://bit.ly/2kkQF5m) Ich glaube, dass viele Menschen, die als Kind misshandelt wurden, sich — und dem gesamten Kampf — einen schlechten Dienst erweisen, wenn sie von sich als „Überlebende“ sprechen. Vor langer Zeit befand ich mich mitten in einem Kriegsgebiet. Ich wurde nicht getötet. Folglich „überlebte“ ich. Das war Zufall … einfach pures Glück und geschah nicht aufgrund irgendeiner charakterlichen Größe oder irgendeines Heldentums meinerseits. Doch was ist mit denen, die in einem Kriegsgefangenenlager namens „Kindheit“ aufgezogen wurden? Einige dieser Kinder überlebten das nicht nur, weigerten sich nicht nur, den Unterdrücker nachzuahmen (das Böse ist eine Entscheidung, kein Schicksal), sondern bewahrten sich tatsächlich genug Mitgefühl, um für den Schutz anderer Kinder zu sorgen, sobald sie selbst erwachsen und „außer Gefahr“ waren. Für mich sind solche Menschen unsere größten Helden. Sie repräsentieren die Hoffnung unserer Art, sind lebende Beweise dafür, dass an Kindesmisshandlung nichts biogenetisch ist. Ich nenne sie Übertreffende, weil Kindesmisshandlung zu „überleben“ (d.h. nicht daran zu sterben) nicht das Entscheidende ist. Es ist dann, wenn Zufall zu Entscheidung wird, dass Menschen sich voneinander unterscheiden. Zwei kleine Kinder werden misshandelt. Eines stirbt. Eines wächst auf und wird zu einem Kindesmisshandler. Eines wächst auf und wird zu einem Kinderschützer. Eines „gibt es weiter.“ Eines „durchbricht den Kreislauf.“ Sollten wir ihnen beiden denselben Nahmen geben? Ich denke nicht. (Und das schreibe ich auch nicht in meinen Büchern.) |
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